Ein Tag

Ein Tag mit uns

Es ist sieben Uhr morgens. Im Kinderhaus herrscht noch keine Eile, die Kinder haben, bis spätestens 8.45 Uhr, Zeit anzukommen. Paula und ihr kleiner Bruder Max haben sich schon eingefunden und nehmen dich mit zu einem Tag bei uns im Mobile.

Mit hochroten Backen schlüpft Max aus seinen Schuhen, schnappt sich die Hand seiner Mutter und stolziert mit ihr hinauf in den ersten Stock, in die Räumlichkeiten der Sternenkinder.


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Der Zweijährige freut sich schon auf „seine“ Betreuerin, die mit ihm und drei weiteren Kindern den Vormittag gemeinsam in einer altershomogenen Gruppe verbringt. Ob beim Wickeln, Klogehen oder der gemeinsamen Jause, diese Kleingruppe agiert nach ihren Bedürfnissen, in einer vorbereiteten Umgebung und entsprechend ihrem Alter. Max drückt seiner Mutter ein Küsschen durch die Löcher der Käsetüre auf und scheint sich auf seinen Tag in der Krabbelgruppe zu freuen.
Doch jetzt hat Max die Maiskiste entdeckt. Er liebt es darin einen Becher nach dem anderen aufzufüllen, umzuschütten oder seine Füße darin zu verstecken. Doch diese Arbeit macht hungrig. Nur gut, dass es um neun Uhr eine Jause gibt, die er gemeinsam mit den Kindern aus seiner Kleingruppe und „seiner“ Betreuerin genießen wird. Jetzt sind alle Kinder der Sternengruppe gut angekommen. Die Allerkleinsten haben es sich in ihrem Gruppenraum, der speziell auf ihre Bedürfnisse eingerichteten wurde, gemütlich gemacht. Max schreitet voller Energie wieder zu neuen Höchstleistungen und erklimmt den Gipfel des Pikler-Dreiecks – eines der ersten Materialien einer im Mobile angewachsenen Reihe, die der Entwicklungspädagogik für 0 bis Dreijährige nach Emmi Pikler folgt. Dieses Konzept, das sich hier auch in der beziehungsvollen Pflege widerspiegelt, erlebt man vor allem in der anteilnehmenden, verlässlichen, an der Entwicklung der einzelnen Kinder orientierten Begleitung durch die Pädagoginnen.
Nach einem riesigen Stück Pizza aus der Küche der Sternenkinder ist Max im Ruheraum für über eine Stunde eingeschlafen. Als er seine Äuglein aufschlägt, blickt er ins Gesicht seiner Mutter. Für heute sind es genug der Heldentaten. Morgen ist auch wieder ein Tag!


Paula saust die Treppe des Mobile hinauf, in den Gruppenraum der Sonnenkinder. Ihre Freundin Valerie hat sie schon im Garten gesehen und begrüßt sie herzlich. Das „Verabschiedungsplatzerl“ vor der Schiebetür des Gruppenraumes hat Paula nur in den ersten Wochen zum Kuscheln mit Mama genutzt, die jetzt mit einem „Tschüüüsss“ auch schon wieder entlassen wird.


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Bis um neun hatten Paula, Valerie und die anderen Sonnenkinder ein dichtes Programm: „Mutter-Kind-Spielen“, im Bewegungsraum klettern und balancieren, Wörter schreiben mit dem beweglichen Alphabet, Bilder malen, …. Denn im „freien Spiel“, das den Kindern den ganzen Tag über angeboten wird, können sie frei nach ihren Bedürfnissen, Interessen und Fähigkeiten die Materialien und Räume auswählen.

Die Jause in der Küche, die jeden Morgen eine der Pädagoginnen, gemeinsam mit den Kindern zubereitet, liebt Paula sehr. Vor allem Butterbrot, Obst und Gemüse in Gesellschaft all ihrer Freunde schmeckt besser als irgendwo anders. Um halb zehn Uhr ruft Melanie alle Kinder zum Singkreis. Gemeinsam wird ein Lied zur Begrüßung gesungen. Paula berichtet in großen Gesten, was sie letztens beim Wandern mit ihren Eltern erlebte. Jakob hat seine Flöte mitgebracht und spielt darauf vor. Melanie und Silvia haben Geschichten und Lieder nach den Interessen der Kinder und nach den Themen, die der Jahreskreis vorgibt vorbereitet. Doch das Sitzen macht wieder Lust auf Bewegung, am besten an der frischen Luft. Und so machen sich Paula und ihre Freunde auf den Weg in die Garderobe. Sie wollen in den Garten, um ein Picknick zu machen. Die Kinder holen Pflücksalat aus dem Kräuter-, und Gemüsegarten, denn der soll aufs Butterbrot.
Paula ist heute in der zweiten Gruppe zum leckeren Mittagessen dran und deckt noch schnell alle persönlich gestalteten Tischsets auf. Servietten und Geschirr bringt die dreijährige Marlene herbei. Die Klangschale versammelt mit ihrem Gong die Kinder der ersten Essensgruppe in der Küche und nach dem Mittagsspruch wird fröhlich geschlemmt. Gestärkt haben Paula, Valerie und Marlene sich im Bewegungsraum zum Tanzen verabredet. Denn auch nach dem Mittagessen ist im Mobile wieder die Zeit für freies Spiel. Wenn um 14 Uhr Mama, Papa, Oma, … an der Tür klopfen, schließen sich unsere Tore für heute. Bis morgen!